Heute ist der internationale Tag gegen Rassismus.
Aber was ist Rassismus eigentlich?
Rassismus ist mehr als „nur“ Hass. Rassismus ist ein System, das weiterhin fest in unserer Gesellschaft verankert bleibt.
Es ist nicht nur, wenn Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe oder Herkunft beleidigt, verprügelt oder ermordet werden, auch wenn das natürlich seine schlimmsten und sichtbarsten Erscheinungsformen sind.
Es ist nicht nur die Hetze von Nazis, es sind nicht nur die Polizeimorde an Oury Jalloh und George Floyd. Es ist nicht nur ein zweistelliges Wahlergebnis für eine rechte Partei.
Rassismus ist auch wenn eine POC Person gefragt wird, woher sie denn kommt. Es ist nicht böse gemeint, meistens sogar nett, und dennoch bekommt diese Person dadurch das Gefühl, nicht voll akzeptiert zu werden. Nicht wirklich dazu zu gehören. Und das immer und immer wieder. Und manchmal kommt dann auch die Nachfrage: „Ok, aber woher kommst du in echt?“
Und solche kleinen, wiederholten Stiche, sammeln sich täglich und verletzen. Es steckt zwar keine Bosheit dahinter, keine Absicht weh zu tun. Doch es geht nicht um unsere Absicht, sondern um das Ergebnis. Wir müssen uns klar machen inwiefern unser Verhalten zum Alltagsrassismus beiträgt. Denn auf diesem scheinbar harmlosen Rassismus wachsen gefährliche Keime.
Deswegen ist es bei der Bekämpfung von Rassismus (und anderen systemischen Diskriminierung wie Homophobie, Sexismus, Psychophobie etc…) auch immer unerlässlich, unser eigenes Verhalten stets zu hinterfragen. Mit dem Leitgedanken: mensch kann etwas rassistisches sagen ohne Rassist*in zu sein. Genauso wie mensch etwas dummes sagen kann, ohne dumm zu sein.
Aber aus Fehlern muss gelernt werden.
Sonst kommt ein Herr Lindner auf den Gedanken, punkten zu können, indem er Verständnis für Menschen äußerst, die sich Sorgen machen wenn sie in der Bäckerei gebrochenes Deutsch hören. Und ähnlich tun es dann auch eine Frau Wagenknecht, ein Herr Sarrazin, ein Herr Palmer.
So wird Rassismus seit Jahren immer stärker normalisiert, ist schon in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen und macht es sich gemütlich . Und von da aus bauen weitere Politiker*innen Brücken zu wirklich aktiven Rassismus. Die Herren Maaßen und Seehofer können ein Lied drüber singen.
Kurzum, Heute ist nicht nur ein Tag, um gegen die AfD, die NPD, den Dritten Weg und weitere Nazis und Faschisten*innen auf die Straße zu gehen. Es ist auch ein Tag um uns selbst und unser Verhalten in Bezug auf Menschen die Opfer von Rassismus sind zu hinterfragen.
Denn: wehret den Anfängen.
Anhang: „Mückenstiche“, Kanal von Coach Köln.