eine Stellungnahme von Vorstandsmitglied Michaela Dietrich zur Ablehnung des Flächentarifvertrags durch die Caritas.
Tarifvertrag gescheitert
Die Caritas stimmt einem Flächentarifvertrag in der Altenpflege nicht zu. Was für ein Signal, gerade in der jetzigen Zeit, in der ein massiver „Pflexit“ droht.
„Pflexit“ droht
Wir laufen in Gefahr, dass die sowieso schon desolate Lage in Alten- und Pflegeheimen völlig eskaliert. Es reicht eben nicht, einen bundesweiten Tarifvertrag zu schaffen, der immer noch so geringe Gehälter vorsieht, dass die Caritas mit dem Argument der Verschlechterung für ihre Angestellten das Vorhaben zum Platzen bringen kann.
Die Ablehnung des flächendeckenden Tarifvertrags für die Pflege durch die Caritas verwundert Außenstehende, aber für Pflegende ist es eine weitere Ohrfeige, die sich in eine Serie von Rückschlägen einreiht. Ein bundesweiter Tarifvertrag wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Aber sowohl die Pflegeversicherung, die Fachkräftequote als auch der Personalschlüssel müssen parallel reformiert werden. Denn die Arbeitsbedingungen für Pflegende und die menschenunwürdigen Bedingungen für Pflegebedürftige werden sich mit einer Einzelmaßnahme nicht verbessern. Die Forderung von Arbeitsminister Heil, Jens Spahn solle seinem Versprechen, die Refinanzierung der Pflege an einen Tarifvertrag koppeln, ist nicht annähernd ausreichend. Es wäre (wieder) ein Tropfen auf den heißen Stein und ändert nichts an den Ursachen für den Personalmangel.