Temperaturspaziergang durch Regensburg

Das Regensburger mut Team startete eine coole bzw doch eher heiße Aktion:
einen „Temperaturspaziergang“ durch Regensburg.

Die gemessenen Temperaturen schrieben sie mit Kreide auf die Straße, einmal in Schattenbereichen und einmal in sonnigen Bereichen.
An manchen Haltestellen mussten die Fahrgäste ohne jede Chance auf Schatten auf den nächsten Bus warten.

Diese Aktion zeigt auch an diesem kleinen Beispiel wie wenig wir es uns leisten können, in den Innenstädte weiterhin dem Autoverkehr und Steinwüsten den Vorrang zu geben.


Der Erfahrungsbericht zur Aktion:

Uns ist es zu heiß !!!

Letzte Woche hatten wir die dritte Hitzewelle dieses Jahr und schon wieder wurde ein neuer Hitzerekord aufgestellt.
Wir müssen viel tun, um die Klimakrise zu bremsen!

Am Donnerstag, dem bisher heißesten Tag des Jahres, machten wir uns auf den Weg zu einem Temperaturspaziergang durch Regensburg.
Uns war es an diesem Tag schon zu heiß, wir starteten am Dachauplatz im Schatten der Bäume beim Springbrunnen, frische Luft, es war erträglich, ja fast angenehm, obwohl es da bereits 36,4° und das um 16.00 Uhr.

Das krasse Gegenteil erlebten wir auf der gegenüberliegenden Seite an der Bushaltestelle, unser Thermometer zeigte 42,7°. Nach ein, zwei Minuten wollten wir schon wieder weg, der Körper hatte ganz schön zu tun klar zu kommen. Ab in den Schatten! Die Menschen, die auf den Bus warteten, mussten in der prallen Sonne ausharren.

Wir gingen weiter Richtung Schwanenplatz. Wenn die Bäume an diesem Platz groß sein werden, wird dieser Platz eine von diesen dringendst benötigten kühlenden Oasen unserer Stadt sein. Doch aktuell gibt es wenig Schatten. Bis es so weit ist, braucht es eine Übergangslösung, zum Beispiel mit vertikalen Gärten, wie es die Stadt Düsseldorf bereits realisiert hat oder mit Sonnensegeln aus Pflanzen.

Ein paar Schritte weiter vor, erreichen wir das Haus der bayerischen Geschichte, erst vor kurzem wurde es fertig gestellt. Ein Beispiel für eine verpasste Chance klimaresiliente Maßnahmen rundherum aufzugreifen. Denn auch hier Hitze über Hitze.
An der Bushaltestellesteigt das Thermometer auf 47,6°C.
Im Gegensatz zu den Wartenden können wir ans Donauufer flüchten, Abkühlung ist notwendig, das Grün, das Wasser die frischere Luft, wunderbar.

Auf dem Weg in die Innenstadt das immer gleiche Bild: Steinwüsten, die die Hitze speichern und bis lange in die Nacht hinein diese Wärme abgeben. So kann die Stadt kaum abkühlen. Wir ziehen weiter die Weiße Hahnengasse hoch, vorbei am Dom, über den Neupfarrplatz, durch die Wahlenstraße (gerade neu geschaffen und kein bisschen Grün) bis zum Haidplatz . Da hatte es um knapp 19 Uhr noch immer 41,6 °. Das Ergebnis einer „Steinernen Stadt“ leider.

Es wird erwartet, dass in Städten die Temperatur um durchschnittlich 5° Grad ansteigen wird.

Wir fordern daher der Überhitzung unserer Stadt entgegenzuwirken mittels:
• mehr erfrischender Oasen, mit Schatten-, Grün- und Wasserflächen
• Beschattung von Bushaltestellen und Sitzgelegenheiten
• raus mit dem Verkehr aus der Innenstadt


 

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