Das bayerische Innenministerium gibt in einer Pressemeldung bekannt, dass mögliche Straftaten im Umfeld sogenannter „Transitzentren“, wie in Ingolstadt/Manching durch mehr Polizeieinsatz verhindern will. Zudem soll es innerhalb des sogenannten Transitzentrums verstärkte Kontrollen der Bewohner geben. Marie-Luise Kunst und Axel Schweiger, ThemensprecherInnen für „Asyl und Zuwanderung“ bei mut, kritisieren die Maßnahmen scharf und fordern eine Schließung der Transitzentren.
„Wie sicher fühlt man sich, wenn man sich einen Schlafraum mit mehreren fremden Menschen teilen muss? Wie sicher fühlt man sich, wenn man die Tür hinter sich nicht zusperren kann und jederzeit jemand hereinkommen kann, wenn man duscht?
Wie sicher fühlt man sich, wenn man über Monate und Jahre in einem Lager mit hunderten und teils über tausend anderen Menschen leben muss – ohne Perspektive auf eine Verbesserung der Situation?
Wie sicher fühlt man sich, wenn man zwar Sachleistungen erhält, um nicht zu verhungern, aber ansonsten höchstens ein Taschengeld, von dem man sich weder die Raten für einen Anwalt leisten kann noch die Fahrtkosten, um Beratung aufzusuchen?
Die Sicherheitslage der Menschen in den als „Transitzentren“ bezeichneten Lagern ist prekär.
Dieser Mangel an Sicherheit ist gewollt. Eine Verschlechterung der Sicherheitslage im Umkreis des Lagers in Manching mit mehr Polizei zu beantworten, ist, als würde man Menschen in einem Haus aus Streichhölzern wohnen lassen und dann die Umgebung vor herabfallenden Ziegelsteinen schützen. Es ist unangemessen und zynisch.
mut fordert von der Bayerischen Staatsregierung die sofortige Schließung aller Lager und die dezentrale Unterbringung aller Geflüchteten. Nur so kann sich die Sicherheitslage verbessern. Und zwar sowohl für die Menschen, die auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, als auch für die Anwohner von Unterkünften, die dann die Chance haben, in Kontakt mit Geflüchteten zu kommen.“